Das Molekül gehört zu einer Proteinfamilie, von der bereits bekannt war, dass sie eine wichtige Rolle beim Transport von Substanzen in Zellen spielt. Ursprünglich wurde es von Ruth Herbst, einer Mitautorin der Studie und Expertin für neuromuskuläre Synapsen an der MedUni Wien, bei ihrer Arbeit mit Muskelzellen entdeckt.
Dieses Protein reguliert, ob bestimmte T-Helferzellen entstehen und in welche Richtung sie sich entwickeln. Diese T-Helferzellen, auch als follikuläre T-Helferzellen (Tfh) bezeichnet, sind ein wesentlicher Bestandteil des adaptiven Immunsystems. Dieser Teil des Immunsystems entwickelt sich im Laufe des Lebens und ist nicht angeboren. Die Tfh-Zellen unterstützen B-Zellen dabei, Antikörper zu produzieren und ein Immungedächtnis gegen Krankheitserreger aufzubauen. Bei Autoimmunerkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis (RA) richten sich diese Antikörper jedoch gegen den eigenen Körper und verursachen Schäden.
Die Forschungsergebnisse der MedUni Wien deuten darauf hin, dass Rinl einen neuen Ansatzpunkt für die Entwicklung von immunmodulierenden Therapien bei Rheumatoider Arthritis darstellen könnte. Auf der anderen Seite könnten Maßnahmen zur Hemmung von Rinl bei Menschen mit Immunschwäche eingesetzt werden, um den Körper im Kampf gegen Krankheiten zu unterstützen. Weitere Forschungen sind erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen und zu untersuchen, ob das Rinl-Protein auch bei anderen Erkrankungen, die mit einer gestörten Immunregulation von Tfh-Zellen einhergehen, neue Therapieoptionen bieten kann.
Wir finden diesen Durchbruch in der Rheumatherapie jedoch bereits jetzt schon genial und gratulieren dem Forscherteam der MedUni Wien zu dieser tollen Leistung!