
Diese Sportart, die viele als Freizeitspiel kennen, hat sich durch speziell entwickelte Bälle und Regeln als hochwertiger Wettkampfsport für Menschen mit schwerster körperlicher Behinderung etabliert.
Boccia bietet Betroffenen nicht nur Bewegung, sondern auch eine der wenigen Chancen, auf internationalem Wettkampfniveau Sport zu treiben. Österreichische Athletinnen und Athleten haben bereits an Welt- und Europameisterschaften sowie an den Paralympics in Atlanta, Sydney und Athen teilgenommen – ein Beweis für die Leistungsbereitschaft und den Ehrgeiz der Sportlerinnen und Sportler.
Ein Sport, der Körper und Geist fordert
Doch Boccia ist weit mehr als nur ein Wettkampf. Für Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen stellt dieser Sport eine enorme körperliche und geistige Herausforderung dar. Während des Spiels sind höchste Konzentration, Körperkontrolle und koordinative Fähigkeiten gefordert, um den Ball gezielt zu platzieren. Gleichzeitig spielt taktisches Denken eine zentrale Rolle: Vorausschauendes Planen, Regelverständnis und strategische Spielzüge entscheiden über Sieg oder Niederlage.
Diese Kombination aus motorischer Kontrolle und geistiger Leistung macht Boccia nicht nur zu einer therapeutisch wertvollen Aktivität, sondern zu einer echten, anspruchsvollen Sportart.
Rotary Club Schärding und sein Engagement für Boccia
Der Rotary Club Schärding kam erstmals 1997 mit der Sportart Boccia in Berührung, als in Schärding die Staatsmeisterschaften ausgetragen wurden. Schnell wurde das Potenzial dieser Sportart erkannt – nicht nur als Möglichkeit, finanziell zu unterstützen, sondern auch durch aktives Engagement einen wesentlichen Beitrag zum Turniergeschehen zu leisten. Gemeinsam mit der Sparkasse Oberösterreich als Co-Sponsor wurde Boccia von Anfang an als „hands-on“-Projekt betrachtet: Mitglieder des Rotary Clubs halfen als Linienrichter, Balljungen und Zeitnehmer, um den reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe zu gewährleisten.
Im Laufe der Jahre qualifizierten sich einige Rotary-Mitglieder sogar als national geprüfte Boccia-Schiedsrichter, um noch gezielter helfen zu können. Heute liegt der Schwerpunkt des Engagements auf der Funktion als Zeitnehmer, bei der die Wurfzeiten der Athletinnen und Athleten gemessen werden – ein essenzieller Bestandteil des Wettkampfs.
Ein Erlebnis, das bewegt
Diese jährlich stattfindende Veranstaltung bedeutet nicht nur den Sportlerinnen und Sportlern viel, sondern auch allen, die daran mitwirken. Ein solches Turnier einmal live zu erleben, ist eine besondere Erfahrung. Die Energie, der Ehrgeiz und die Begeisterung der Athletinnen und Athleten sind inspirierend und zeigen eindrucksvoll, wie viel Kraft und Leidenschaft in diesem Sport steckt. Für viele, die sich an der Organisation und Durchführung beteiligen, verändert sich der Blick auf eigene Herausforderungen.
