Gedanken beeinflussen unser emotionales Erleben – positive oder negative Bewertungen können Gefühle wie Freude, Ärger oder Gelassenheit hervorrufen. Das Gehirn reagiert dabei plastisch, ähnlich wie ein Muskel: Was wir häufig denken, üben oder wiederholen, wird gefestigt – wir gewöhnen uns an diese Denkrichtung.
Wenn wir also häufig jammern oder negative Dinge erwarten, ist das quasi wie tägliches Training für den „Alles-ist-blöd-Muskel“ – wir werden immer besser darin, das Schlechte zu sehen und vernachlässigen zunehmend das Gute, weil wir immer wieder jene Netzwerke im Gehirn aktivieren, die für stress- oder frustrationsbezogene Reaktionen zuständig sind.
Ein bisschen Jammerei im Sinne von „Psychohygiene“ gehört ja dazu, zu viel davon macht uns jedoch blind für die kleinen Freuden des Lebens, wie beispielsweise den Duft von Regen auf Asphalt oder das Lachen eines Kindes in der Pfütze.
Wenn wir uns aber bewusst auf das Gute fokussieren, stärken wir neuronale Verbindungen, die uns langfristig widerstandsfähiger gegen Stress machen und uns Herausforderungen leichter bewältigen lassen. Eine verstärkte Wahrnehmung von positiven Ereignissen kann zudem die Ausschüttung von Dopamin fördern – ein „Glückshormon“, das uns motiviert und Wohlbefinden schenkt.
Wenn wir den Regen also nicht als „nass und nervig“, sondern als Chance für Gummistiefelabenteuer oder Couch-Nachmittage sehen, stärken wir uns selbst.
Anders gesagt: Wer Sonnenschein im Regen sieht, schafft sich einen inneren Schirm.
Stellen wir uns vor, wir alle hätten einen „Regen-ist-schön“-Moment pro Tag. Positive Gedanken können ansteckend sein! Wenn wir auf das Gute in anderen achten, fördern wir Mitgefühl, Zusammenhalt und Wertschätzung. Das ist wie eine Kettenreaktion für ein freundlicheres Miteinander.
Fazit: Regentage feiern statt fürchten
Unser Gehirn liebt Optimismus. Indem wir uns über den Regen freuen, statt ihn zu verfluchen, machen wir uns selbst (und vielleicht auch andere) ein kleines bisschen glücklicher. Denn: Regen bleibt Regen – aber wie wir ihn sehen, liegt ganz bei uns.
Und hier noch ein kleiner Tipp für den Umgang mit negativen Gedanken:
Sagen Sie – wenn möglich laut - „Stopp“, sobald negative Gedanken aufkeimen oder Ihre negativen Gedanken ständig kreisen. Stellen Sie sich dabei ein großes Stoppschild vor, oder ein anderes Zeichen, das Ihnen „Halt“ signalisiert. Wiederholen Sie das „Stopp“ mehrmals, wenn nötig. Zusätzlich können Sie sich noch mit einer Hand auf den Oberschenkel oder auf Ihre Handkante klopfen. Auch Klatschen ist eine Möglichkeit.
Achten Sie dabei auf ruhiges Ein- und Ausatmen sowie eine aufrechte Körperhaltung. Vielleicht wollen Sie sich dazu auch vorstellen, wie die Gedanken beim Ausatmen wie Seifenblasen zerplatzen, sich in Luft auflösen, davonschwimmen…
Danach fokussieren Sie auf etwas Gutes, Positives, etwas das Ihnen guttut.
Und: Seien sie geduldig mit sich selbst, der Gedanken-Stopp braucht etwas Übung.