Claudia Hamedinger und Martin Privec
Caritas invita-Mitarbeiterin Claudia Hamedinger und Martin Privec | Fotocredit: Caritas

Tag der psychischen Gesundheit: Caritas invita unterstützt auf dem Weg zu mehr Stabilität

Caritas, Tag der psychischen Gesundheit, invita, betreutes Wohnen, Chronic Fatigue Syndrom (CFS)

Zum „Tag der psychischen Gesundheit“ am 10. Oktober lenkt die Caritas die Aufmerksamkeit auf ihr Angebot „invita“, das Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen auf ihrem Lebensweg begleitet.

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Claudia Hamedinger, Mitarbeiterin bei invita, erklärt: „Es ist essenziell, aufmerksam wahrzunehmen, was die Menschen brauchen und wie wir sie individuell unterstützen können.“

Ein Beispiel hierfür ist Martin P. (30), der am Chronic Fatigue Syndrom (CFS) leidet und durch die Betreuung bei invita in Wels signifikante Fortschritte gemacht hat. Im Sommer 2017 erkrankte der gebürtige Friedburger nach einem Infekt an CFS. Typische Symptome wie extreme Erschöpfung, Schwindel und Übelkeit begleiteten ihn. „Jeder Versuch, durch Sport fitter zu werden, verschlimmerte meinen Zustand nur. Der Wille war da, aber der Körper konnte nicht. Das war unglaublich frustrierend“, erinnert sich Martin, der früher begeisterter Fußballspieler war. Sein Zustand verschlechterte sich zunehmend, bis er kaum noch das Bett verlassen konnte.

„Am Ende habe ich es nur einmal am Tag geschafft, mit dem Rollstuhl zur Toilette zu fahren. Die restliche Zeit lag ich im Dunkeln, weil ich weder Licht noch Geräusche ertragen konnte“, berichtet er weiter.

Ein Neurologe in Braunau diagnostizierte schließlich CFS, und 2018 zog Martin als Pflegefall in das intensiv betreute Wohnen von invita in Linz. Für das Team von invita war dies die erste Begegnung mit der komplexen Krankheit. Doch wie bei jedem Bewohner, wurde die Betreuung individuell angepasst. „Wir arbeiten immer ohne Druck und in dem Tempo, das der jeweilige Mensch vorgibt. Unser Ziel ist es, eine stabile, sichere Umgebung zu schaffen, in der Entwicklung möglich ist“, betont Hamedinger. So bestand der erste Schritt darin, Martins Zimmertür einen Spalt zu öffnen, um etwas Licht und Geräusche hereinzulassen. In Zusammenarbeit mit einem CFS-Spezialisten aus Wien, Dr. Michael Stingl, wurde schließlich eine medikamentöse Behandlung gefunden, die Martin half.

Durch die behutsame Betreuung machte Martin Privec allmählich Fortschritte. Er lernte wieder zu gehen, konnte im Sitzen duschen und begann, schrittweise am Alltag teilzunehmen. Vor kurzem zog er in die teilbetreute invita-Wohngemeinschaft in Wels – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit.

„Ich kann inzwischen drei bis vier Kilometer gehen und suche gerade nach einem Teilzeit-Job“, berichtet Martin stolz.

Die Ursachen von CFS sind nach wie vor unbekannt, und er hofft auf verstärkte Forschung in diesem Bereich.

Die meisten Menschen, die von invita betreut werden, machen Fortschritte, jedoch betont Hamedinger, dass die vollständige Selbstständigkeit selten ist. „Für viele unserer Bewohner geht es vor allem darum, psychische Stabilität zu erlangen und ein Zuhause bei uns zu finden“, sagt sie. Häufig haben diese Menschen bereits viele Einrichtungen durchlaufen oder traumatische Erlebnisse hinter sich. Psychische Beeinträchtigungen können durch zahlreiche Faktoren ausgelöst werden, wie sie erklärt: „Ein Unfall oder eine Krankheit können dazu führen, dass das Leben plötzlich völlig aus den Fugen gerät. Das kann jedem von uns passieren.“

Caritas invita bietet an verschiedenen Standorten in Oberösterreich betreutes Wohnen, mobile Begleitung sowie Beschäftigungsangebote für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. An über 15 Standorten, darunter Wels, Linz und Gmunden, werden rund 400 Menschen betreut. Neue Einrichtungen entstehen derzeit in Ried/Innkreis, Sierning und Wels-Land.

Dieser Beitrag fördert die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs): Schön, dass es so viel Positives gibt. Danke:
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