Marcos Bavdaz wurde 1961 in Brasilien geboren, wuchs jedoch in Kärnten auf. Heute ist er für die Europäische Weltraumorganisation ESA tätig und beschäftigt sich dort vornehmlich mit dunkler Materie. Mittlerweile ist es Forschenden gelungen, eine Karte des Universums zu zeichnen, auf der die Verteilung der Galaxien abgebildet ist. Diese gleicht einem Schwamm. Während die Fasern des Schwamms die Galaxien darstellen, die dunkle Löcher umgeben, repräsentieren diese wiederum dunkleMaterie. Und diese ist vermutlich dafür verantwortlich, dass das Universum einem Schwamm gleicht, wie Bavdaz erklärt. Nach dem Urknall war die Materie zunächst recht gleichmäßig verteilt. „Aber es gab ganz geringfügige Dichteschwankungen. Diese Dichteschwankungen haben sich dann vergrößert, speziell in der dunklen Materie. Die hat dann die normale Materie angezogen, sodass sich dort primär Sterne und Galaxien bilden konnten“, führt der Physiker weiter aus.
Keine direkte Messung möglich
Die Bezeichnung „dunkle Materie“ ist dem Umstand geschuldet, dass sie keine Wechselwirkung mit Licht zeigt. Sie ist vollkommen dunkel und schwer zu erforschen, denn sie könne nur indirekt gemessen werden, so Bavdaz: „Wir können sie dadurch messen, indem wir Ungleichmäßigkeiten im Licht sehen, das wir von anderen Objekten bekommen, die dahinter liegen. Wenn wir also dunkle Materie im Vordergrund haben […] und wenn wir Galaxien beobachten, die wesentlich weiter entfernt sind, dann würde das Licht von diesen Galaxien etwas abgebogen werden. Man könnte dann aus der Vermessung von diesem Abbeugen des Lichts bestimmen, wie viel Masse man dort gehabt hat.“
Am besten gelingen solche Messungen mit Weltraumteleskopen. Im Sommer 2023 schickte die ESA ein solches namens EUCLID ins All. Es solldie Forschenden dabei unterstützen, neue Erkenntnisse über dunkle Materie zu gewinnen, denn Vieles daran ist noch rätselhaft.„Das macht es so aufregend“, so Bavdaz.
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Quelle: red, kaernten.ORF.at