
Bereits heute sind rund 75 % des jemals produzierten Aluminiums noch im Umlauf. In Europa liegt die Recyclingquote sogar bei über 90 %. Doch mit dem prognostizierten Nachfrageschub von bis zu 50 % bis 2030 steigt auch der Druck, Aluminium noch effizienter, sortenreiner und wirtschaftlicher zu recyceln.
Die große Herausforderung: Komplexe Legierungen
Das Problem: Aluminium-Schrott ist kein einheitliches Material. Unterschiedliche Legierungen haben unterschiedliche chemische Zusammensetzungen und Eigenschaften – entscheidend für die spätere Wiederverwendung. Eine Getränkedose unterscheidet sich stark von einem Motorblock oder einem Fensterrahmen. Ohne präzise Sortierung kann recyceltes Aluminium nicht in hochwertigen Anwendungen – etwa in der Luftfahrt oder Elektromobilität – eingesetzt werden. Das Ergebnis: Downcycling oder gar Entsorgung.
Bisher kamen dafür Technologien wie Röntgenfluoreszenz (XRF), Röntgentransmission (XRT) oder LIBS (Laser-Induced Breakdown Spectroscopy) zum Einsatz. Diese Methoden liefern gute Ergebnisse, erfordern jedoch hohe Investitionen und sind im Betrieb technisch aufwendiger.
Binder+Co CLARITY AI: Intelligente Sichtsortierung neu gedacht
Binder+Co, ein österreichischer Spezialist für sensorbasierte Sortiertechnologie, geht einen neuen Weg – mit künstlicher Intelligenz. Das System CLARITY AI kombiniert hochauflösende Kameratechnik mit Deep-Learning-Algorithmen. Anstatt chemische Eigenschaften zu analysieren, erkennt die KI optische Merkmale wie Oberflächenstruktur, Glanz, Kantenverlauf oder Produktionsmerkmale – also den sogenannten "optischen Fingerabdruck" eines Teils. Selbst Guss, Blech und Profile, die für das menschliche Auge gleich aussehen, werden zuverlässig unterschieden.
Ein Praxisbeispiel: Beim Sortieren von sogenanntem Twitch-Material (gemischter Aluminiumschrott) erkennt die KI zunächst extrudierte Profile, anschließend unterscheidet sie zwischen Guss- und Blechmaterial. Nur bei Bedarf wird im letzten Schritt eine kompakte LIBS-Einheit zur Feinseparierung zugeschaltet – ein hybrides System, das Robustheit mit Präzision vereint.
KI als Gamechanger für die Kreislaufwirtschaft
Mit CLARITY AI zeigt Binder+Co eindrucksvoll, wie moderne Technologie das Aluminium-Recycling auf ein neues Niveau hebt. Die Vorteile sprechen für sich: Durch den hohen Durchsatz von bis zu 15 Tonnen pro Stunde lassen sich große Mengen an Material schnell und effizient verarbeiten. Gleichzeitig sinken die Investitions- und Betriebskosten, da aufwendige und teure Spezialtechnik – wie komplexe LIBS-Systeme – nur noch gezielt und in reduziertem Umfang eingesetzt werden muss.
Ein weiterer Pluspunkt: Der Verzicht auf Röntgentechnologie macht den Sortierprozess nicht nur sicherer, sondern auch einfacher in der Genehmigung und im laufenden Betrieb. Zudem ist das KI-System deutlich wartungsärmer. Weniger Verschleißteile bedeuten geringeren Aufwand und niedrigere Stillstandzeiten. Dadurch amortisiert sich die Investition in kürzester Zeit – ein entscheidender Vorteil in einem wettbewerbsintensiven Markt.
Diese Effizienz schlägt sich nicht nur in der Wirtschaftlichkeit nieder, sondern auch im ökologischen Fußabdruck: Weniger Energieverbrauch, weniger Ausschuss, mehr Wiederverwendung – ein klarer Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie.
In einer kostenfreien Webinar-Aufzeichnung erfahren Interessierte, wie moderne KI-Technologien neue Maßstäbe in der Metallsortierung setzen inklusive Maschinenvorführung und Live Q&A. Mehr dazu unter Binder+Co Webinar Metallsortierung mit KI
Und das Beste: Die Technologie ist nicht auf Aluminium beschränkt. Auch komplexe Stoffströme wie Elektroschrott, Verbundwerkstoffe oder gebrauchte Getränkedosen können durch KI-basierte Sortierung in hochwertige Fraktionen getrennt werden – sauber, schnell und präzise.
#schongenial, wenn die Verbindung aus industrieller Erfahrung und modernster Technologie dafür sorgt, dass kein Wertstoff verloren geht.
