Bergretter im Einsatz
Foto: Österreichischer Bergrettungsdienst BV

Neues Alarmierungssystem für die Bergrettung

Bergrettung, Alarmierungssystem, Notfälle, Handy

Die österreichische Bergrettung sorgt ganzjährig mit ihren über 13.000 freiwilligen Mitgliedern, die in verschiedenen Ortsstellen organisiert sind, für Sicherheit in den Bergen. Die Bergrettung hilft in Notfällen wie Verletzungen, Krankheiten oder schwierigen Wetterbedingungen und unterstützt auch bei Sucheinsätzen. Dabei arbeitet sie eng mit anderen Einsatzorganisationen wie der Polizei, dem Roten Kreuz oder den Feuerwehren zusammen.

Jetzt Partner werden

Die Zahl der Rettungseinsätze hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, was die Bedeutung einer effizienten Alarmierung und Koordination deutlich unterstreicht. Die Bergrettung muss schnell und präzise auf Notfälle reagieren, um Menschenleben zu retten. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde kürzlich ein neues, modernes Alarmierungssystem eingeführt, das die Effizienz und Schnelligkeit der Einsätze erheblich verbessert.

Noch schnellere und effizientere Hilfe in Notfällen

Das neue Alarmierungssystem der Bergrettung ermöglicht eine deutlich schnellere und effizientere Koordination der Einsatzkräfte. Durch eine digitale Schnittstelle zwischen dem Roten Kreuz und der Bergrettung entfällt der bisherige Prozess, bei dem Informationen manuell in das System der Bergrettung übertragen werden mussten. Dadurch können die Daten nun in Echtzeit direkt übermittelt werden, was wertvolle Minuten spart. Notrufe unter der Nummer 140 laufen wie bisher in der Leitzentrale des Roten Kreuzes ein, aber der Datenaustausch erfolgt jetzt vollautomatisch.

Klaus Kaiserseder, Dienstführender der Leitstelle, erklärt den großen Vorteil des neuen Systems:

„Für die Bergrettung ist der große Benefit, dass alle Bergretter, die am Einsatz beteiligt sind, die gleichen Informationen per Knopfdruck auf das Handy erhalten.“

Diese Informationen umfassen alle Details zum Einsatz und sind unmittelbar nach Eingang des Notrufs verfügbar.

Informationen samt Karte direkt auf dem Handy

Durch die Automatisierung kann die Bergrettung nun deutlich schneller auf Notfälle reagieren. Michael Gruber, Landesfunkreferent der Bergrettung in Oberösterreich, betont, dass die Retter sich bereits wenige Sekunden nach dem Notruf auf den Weg machen können.

„Im Idealfall sind sofort die Koordinaten inklusive einer Karte bei uns am Handy abrufbar – so dass wir wissen, wo sich die Person in Bergnot befindet“, erklärt er.

Diese Echtzeitinformationen ermöglichen ein gezieltes Vorgehen und vermeidet Zeitverlust bei der Suche nach der richtigen Route. Ein weiterer Vorteil des Systems ist, dass die freiwilligen Helfer sofort ihre Verfügbarkeit melden können. Dadurch weiß der Einsatzleiter in kürzester Zeit, wie viele Einsatzkräfte ihm zur Verfügung stehen. Bisher erfolgte dieser Austausch oft über Chatgruppen, was zu Missverständnissen und Informationslücken führen konnte. Das neue System vereinfacht die Kommunikation erheblich und minimiert Fehlerquellen.

Verbesserungen bei Suchaktionen

Das neue System bringt zudem erhebliche Verbesserungen bei Suchaktionen im alpinen Gelände. Martin Trautwein, stellvertretender Landesleiter OÖ, hebt hervor, wie wichtig es sei zu wissen, wo die Bergretter sich befinden oder sich aufgehalten haben.

„Es ist entscheidend zu wissen, wo die Bergretter unterwegs sind oder waren. Der Vorteil ist jetzt, dass ich in der App – über GPS – auch die Standorte der Einsatzkräfte sehen kann, entweder über das Handy oder demnächst auch über deren Funkgeräte“, so Trautwein.

Dadurch können die Einsatzleiter die Suchaktionen besser koordinieren und die Sicherheit der Bergretter gewährleisten. Selbst wenn ein Retter in einem Gebiet ohne Mobilfunknetz unterwegs ist, speichert das System seine Koordinaten und den Verlauf seines Weges. Sobald er wieder Empfang hat, werden die Daten automatisch übermittelt. So geht keine Information verloren und die Einsatzleitung bleibt stets auf dem Laufenden.

Vorbild für andere Bundesländer

Die Bergrettung Oberösterreich nimmt bei der Einführung des neuen Alarmierungssystems eine Vorreiterrolle ein. Sie gehört zu den ersten Landesorganisationen, die diese Technologie so umfassend nutzen. Es ist zu erwarten, dass weitere Bundesländer und auch der Bundesverband der Bergrettung diesem Beispiel folgen werden.

#schongenial, was in Österreich basierend auf ehrenamtlicher Tätigkeit alles geleistet wird.

Dieser Beitrag fördert die Sustainable Development Goals (SDG):
Zurück

Teile inspirierende Geschichten mit uns!

Wir schreiben gerne über engagierte Menschen, besondere Initiativen und soziale Aktivitäten aus deinem Umfeld! Stichworte und Kontaktdaten reichen. Wir kümmern uns um die redaktionelle Aufbereitung.

Wir machen Positives bewusst: schon genial