So kann, darf und muss man diesen Slogan verstehen. Dieser Slogan ist mehr als ein Lippenbekenntnis, er ist Ausdruck einer Haltung, die auch im Bau-Management der ÖBB zur Entfaltung kommt. So manches bleibt dem Betrachter verborgen, vieles wird aber sichtbar und erlebbar, nicht nur für die Kundinnen und Kunden der ÖBB sondern für alle, die an einem Bahnhof, an einer Haltestelle vorbei kommen.
Es sind viele Aspekte, die bei sogenannten „Funktionsbauten“ berücksichtigt werden müssen. Sie sind das Rückgrat, der Mobilität. An erster Stelle ist wohl die Sicherheit für die Passagiere und die Mitarbeiter:innen zu nennen, weitere Aspekte wie Funktionalität in der Wartung und Nutzung der Einrichtungen, die Ästhetik in der Gestaltung, Wahl der am besten geeigneten Baustoffe, um auch dem Nachhaltigkeitsanspruch gerecht zu werden, dürfen dabei nicht unterschätzt werden.
Ein Revival von Holz in der Bahnhofsarchitektur
Die ÖBB nutzt die Gunst der Stunde. Viele Objekte, die im 20. Jahrhundert errichtet wurden, müssen nun heutigen technischen Standards und im Sinne der Barrierefreiheit angepasst werden. Ein guter Anlass, darüber nachzudenken, wie der Baustoff Holz ein Revival in der Bahnhofsarchitektur erleben kann.
Ökologische Überlegungen, dem Nachhaltigkeitsanspruch gerecht zu werden und ökonomische Überlegungen spielen dabei eine wesentliche Rolle, was aber nicht vernachlässigt werden darf, ist das Atmosphärische, das sich Wohl- und Geborgenfühlen durch den Einsatz von „warmen“ Materialen. Ein sinnlicher Anspruch für Räume, in denen man wartet, aber auch ankommt. Heute, für morgen, für uns. Ja, es geht um uns Menschen und die müssen sich abgeholt und wohl fühlen.
Die Bahnstation in Eichgraben-Altlengbach – ein Rollmodel
Nach einem Entwurf von mohr niklas architekten wurde die in die Jahre gekommene Bahnstation umgebaut. Nach der Fertigstellung 2017 wurden anhand einer Pilotstudie und bauphysikalisch begleitet von der Holzforschung Austria, Prototypen entwickelt. So entstanden verschiedene in Holz ausgeführte Bahnsteigüberdachungen in Ternitz, Strebersdorf, Retz und Neulengbach mit unterschiedlichen konstruktiven Ansätzen. Aus den Erfahrungen wurden standardisierte Vorgaben abgeleitet, die in das Regelwerk für den österreichweiten Einsatz übernommen wurden.
Green Furniture hebt die Zufriedenheit der Fahrgäste
Überall dort, wo die im Winter kalten und im Sommer heißen Stahlbänke durch Holzbänke ersetzt wurden, ist auch die Zufriedenheit gestiegen. Das Empfinden ist einfach angenehmer und das spüren die Menschen. Die Holzbänke sind mittlerweile fest in Rahmenverträgen verankert. Das ist die Liebe zum Detail, das spürt man. Heute, für morgen, für uns.
#schongenial, wenn man hinter die Kulissen blickt!
Hier geht es zum Interview Zuschnitt 92: Infrastrukturbauten - proHolz Austria mit den leitenden Mitarbeitern Thomas Huef, Leiter Technikmanagement bei der ÖBB Immobilienmanagement GmbH für die Bereiche Architektur, Hochbau und Haustechnik und Catharina Wolffhardt, Leitung Abteilung Architektur, Hochbautechnik und LCM im Technikmanagement, ÖBB Immobilienmanagement GmbH, unter anderem mit der Erstellung der Regelwerke für sämtliche Hochbauten der ÖBB Infrastruktur AG befasst.