Schon 2030 sollen laut EU-Schätzungen rund 30 Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Die darin verbauten Lithium-Ionen-Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer – allesamt begrenzt verfügbar und bislang schwer umweltschonend zu recyceln.
Forschung für den grünen Kreislauf
Das EU-Forschungsprojekt „BeyondBattRec“, das mit 7,45 Millionen Euro gefördert wird, will das ändern. Koordiniert von einem Konsortium aus einem Dutzend europäischer Partner, arbeitet auch das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) – Mitglied des Green Tech Valley Umweltclusters - mit an innovativen Lösungen. Das Ziel: ein effizienteres, umweltfreundlicheres und wirtschaftlicheres Recyclingverfahren für Altbatterien. Der Schlüssel zur Lösung liegt in der Biotechnologie – genauer gesagt in Bakterien.
Bakterien als Rohstoff-Retter
Die Forscher:innen des acib setzen auf ein Verfahren namens Biolaugung, bei dem spezielle Mikroorganismen helfen, Metalle aus festen Materialien herauszulösen. Schwefeloxidierende Bakterien erzeugen eine saure Umgebung, die es ermöglicht, Lithium aus der Batterie zu extrahieren. Diese Mikroorganismen könnten aus Nebenprodukten der Biogasentschwefelung stammen – eine clevere Art, Abfall doppelt zu nutzen. Solche Bakterien werden bereits erfolgreich beim Kupferabbau eingesetzt. Für Lithium ist dieses Potenzial bisher kaum ausgeschöpft.
Technologie für eine saubere Zukunft
Neben dem eigentlichen Biolaugungsprozess geht es auch um das Weiterentwickeln der gesamten Recyclingkette – von Sortierung und Deaktivierung über Demontage bis zur Rückgewinnung. Der große Vorteil: Es entsteht deutlich weniger giftiger Abfall und CO₂-Emissionen bei gleichzeitig sinkender Abhängigkeit von Rohstoffimporten.
#schongenial, wenn Mikroben aus Abfällen wertvolle Metalle retten und dabei helfen, Elektromobilität wirklich nachhaltig zu machen.