#schongenial: Herr Mag. Hintenaus, als Mitbegründer von WERNA setzen Sie sich für wertschätzende und nachhaltige Arbeitswelten ein. Wie sehen Sie die Rolle von Wertschätzung in der modernen Arbeitswelt, und welche konkreten Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um eine solche Kultur zu fördern?
Michael Hintenaus: Wertschätzung spielt in der heutigen Arbeitswelt eine zentrale Rolle, besonders in Zeiten des Fachkräftemangels. Eine wertschätzende Unternehmenskultur schafft nicht nur eine höhere Mitarbeiterbindung, sondern fördert auch Motivation und Leistung.
Wertschätzung geht dabei weit über Lob und Anerkennung hinaus – sie bedeutet, den Menschen hinter der Arbeitskraft zu sehen und ihm Respekt und Vertrauen entgegenzubringen. Unternehmen können eine solche Kultur durch regelmäßiges Feedback, transparente Kommunikation und gezielte Fortbildungsmaßnahmen fördern. Ebenso wichtig ist ein offener Dialog, der sicherstellt, dass die Bedürfnisse der Mitarbeitenden gehört und ernst genommen werden.
#schongenial: Die Initiative #schongenial zielt darauf ab, positive Nachrichten sichtbar zu machen, um die Grundstimmung in der Gesellschaft zu heben. Inwiefern sehen Sie eine Verbindung zwischen dieser Initiative und den Zielen von WERNA, insbesondere in Bezug auf die Förderung von Wertschätzung am Arbeitsplatz?
Michael Hintenaus: Mit #schongenial teilen wir die Überzeugung, dass Positivität und ein wertschätzender Umgang den Grundstein für eine zukunftsorientierte Gesellschaft legen. Unser Ziel bei WERNA ist es, Arbeitgeber sichtbar zu machen, die eine solche Kultur bereits aktiv leben. Durch unser Gütesiegel zeigen wir auf, welche Unternehmen sich konsequent um ein wertschätzendes Arbeitsumfeld bemühen.
Die Auszeichnung wirkt nach innen, indem sie Mitarbeiter bestärkt, und nach außen, indem sie die Attraktivität des Unternehmens für Bewerber erhöht. Das verstärkte Bewusstsein für positive Arbeitskulturen leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des sozialen Klimas und der Zufriedenheit in der Gesellschaft insgesamt.
#schongenial: Welche Veränderungen haben Sie in Ihrer langjährigen Erfahrung als Leiter der Personalabteilung der HYPO Oberösterreich im Bereich der Mitarbeitendenführung beobachtet?
Michael Hintenaus: Der Fachkräftemangel hat die Arbeitswelt in den letzten Jahren grundlegend verändert. Es herrscht quasi ein „Reverse Recruiting“: Unternehmen bewerben sich heute bei Bewerbenden.
Ein positives Betriebsklima, das durch Wertschätzung und gegenseitigen Respekt geprägt ist, ist zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil geworden. Vor allem jüngere Generationen legen Wert auf ein Umfeld, das ihre Persönlichkeit fördert und ihnen Sinn und Sicherheit bietet. Daher investieren Unternehmen zunehmend in ihre Arbeitgebermarke und investieren in ihre Kultur, um für Talente attraktiv zu bleiben.
#schongenial: WERNA bietet ein Gütesiegel für wertschätzende und nachhaltig agierende Arbeitgeber an. Welche Kriterien müssen Unternehmen erfüllen, um dieses Gütesiegel zu erhalten, und wie trägt es dazu bei, Wertschätzung und Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt sichtbarer zu machen?
Michael Hintenaus: Das WERNA-Gütesiegel basiert auf klaren, gemeinsam mit der Fachhochschule Hagenberg entwickelten Kriterien. Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen Unternehmen eine Mindestteilnahmequote von 70% bei der Mitarbeitendenbefragung erreichen. Diese Befragung erfasst sieben zentrale Dimensionen wie Führung, Kommunikation, Teamarbeit und natürlich auch Wertschätzung und soziale Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz. Ein paar offene Fragen geben den Mitarbeitenden außerdem Raum, ihre eigenen Perspektiven und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Durch das Gütesiegel wird die Einhaltung hoher Standards sichtbar und Unternehmen erhalten konkrete Hinweise, wie sie ihre Unternehmenskultur weiter stärken können.
#schongenial: Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels wird die Bedeutung von Wertschätzung und positiver Unternehmenskultur immer wichtiger. Wie können Initiativen wie #schongenial und Zertifizierungen wie das WERNA-Gütesiegel Unternehmen dabei unterstützen, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu binden?
Michael Hintenaus: Initiativen wie #schongenial und das WERNA-Gütesiegel sind wertvolle Werkzeuge, um das Engagement und die Werte eines Unternehmens öffentlich hervorzuheben. Sie zeigen sowohl potenziellen als auch bestehenden Mitarbeitenden, dass hier ein echtes Interesse an ihrer Zufriedenheit und ihrem Wohlbefinden besteht. Ein positiv anerkanntes Arbeitsumfeld ist nicht nur ein „Nice-to-have“, sondern eine strategische Maßnahme, um die besten Köpfe anzuziehen und langfristig zu halten. Diese Auszeichnungen senden das klare Signal: „Hier wirst du als Mensch wertgeschätzt.“
#schongenial: Abschließend, wie wichtig erachten Sie Initiativen wie #schongenial für die Entwicklung einer positiven Grundstimmung, um der Zukunft mit Zuversicht zu begegnen?
Michael Hintenaus: Wir erleben oft, dass viele positive Dinge als selbstverständlich gelten und eher negative Schlagzeilen im Vordergrund stehen. Initiativen wie #schongenial helfen dabei, eine neue Perspektive einzunehmen und den Fokus auf die vielen positiven Aspekte in unserem Alltag zu lenken. Sie erinnern uns daran, dass wir in einem Land voller Chancen und Sicherheit leben, wofür wir dankbar sein können. Dieses kollektive Bewusstsein für das Positive schafft eine optimistische Grundhaltung, die uns nicht nur zufriedener macht, sondern auch als Gesellschaft stärker und resilienter werden lässt.