Die Veranstaltungen bieten Workshops und offene Dialoge, in denen Themen wie Mobbing, Leistungsdruck, Sucht, Depression und Suizidalität im Mittelpunkt stehen. Ziel ist es, die psychische Gesundheitskompetenz zu fördern und den Jugendlichen die Angst zu nehmen, über ihre Gefühle und Probleme zu sprechen.
Offenheit als Schlüssel: Der Open-Room-Ansatz
Ein zentraler Bestandteil der "Mental Health Days" ist der Open-Room-Ansatz, der Jugendlichen die Möglichkeit gibt, in einem geschützten Raum offen über ihre Gefühle zu sprechen. Diese offene Atmosphäre hilft dabei, das Tabu rund um psychische Erkrankungen zu brechen und eine Kultur der Akzeptanz und des Verständnisses zu schaffen. Die Jugendlichen werden ermutigt, sich mit ihrer eigenen seelischen Gesundheit auseinanderzusetzen und bei Bedarf professionelle Hilfe zu suchen. Wichtig ist, dass die Initiative keine therapeutischen Leistungen bietet, sondern als Bindeglied zwischen Aufklärung und Unterstützung agiert.
Eine Initiative aus persönlichem Schmerz
Die "Mental Health Days" wurden von Golli Marboe ins Leben gerufen, nachdem er seinen Sohn Tobias durch Suizid verloren hatte. Er entwickelte gemeinsam mit Fachleuten und Pädagog:innen ein Programm, das direkt in den Schulen ansetzt und den Jugendlichen einen niederschwelligen Zugang zu wichtigen Informationen bietet.
Ein dringender Handlungsbedarf
Aktuelle Studien unterstreichen die Dringlichkeit solcher Projekte. Laut einer Untersuchung der Universität Wien und VsUM aus dem Jahr 2023 denkt mehr als ein Viertel der Jugendlichen regelmäßig über Suizid nach. Besonders alarmierend sind die Zahlen bei Mädchen (31 %) und diversen Jugendlichen (über 50 %). Hinzu kommt, dass Jugendliche täglich durchschnittlich 213 Minuten mit ihrem Smartphone verbringen – eine Nutzung, die oft negative Auswirkungen auf ihre Lebenszufriedenheit hat. Über zwei Drittel der Jugendlichen berichten von Depressivität und Müdigkeit.
Ein Beitrag zur langfristigen Prävention
Die "Mental Health Days" bieten eine einzigartige Möglichkeit, psychische Gesundheitskompetenz bei Jugendlichen aufzubauen. Sie schaffen einen geschützten Raum, in dem Tabus aufgebrochen, Wissen vermittelt und der Zugang zu Hilfsangeboten erleichtert wird. Durch die Zusammenarbeit mit Fachleuten, Pädagoginnen und Pädagogen sowie den Jugendlichen selbst leisten die "Mental Health Days" einen wichtigen Beitrag zur Prävention und setzen ein starkes Zeichen für die Förderung psychischer Gesundheit in der Gesellschaft.